Internationales Gymnasium Reinsdorf

Aktuelles aus
dem Schulalltag

Gegenwart trifft Geschichte

Am 06.09.2024 durfte die Klasse 9 des Gymnasiums Reinsdorf das bereits in der 8. Klasse gestartete Projekt zur Aufarbeitung des KZ-Außenlagers in Mülsen weiter vorantreiben.

Be- und Geleitet von den Projektmitarbeiterinnen des Projekts „DenkMal! Todesmarsch Mülsen – Eibenstock 1945“ besuchte die Klasse die Textilfabrik Jahn GmbH & Co. KG. Das Fabrikgelände wurde auf Grund der Bombardierung von Industrieanlagen zu Ende des 2. Weltkriegs zur Herstellung von Flugzeugteilen genutzt. Um die Arbeit zu verrichten, nutzten die Nazis die Gefangenen aus dem KZ-Flossenbürg. Unter unmenschlichen Bedingungen wurden die Arbeiter im Keller der Fabrik gefangen gehalten.

Zum Ende des Krieges befahl Herrmann Göhring die Evakuierung aller Außenlager, damit die Gräueltaten der Nationalsozialisten der Nachwelt nach Möglichkeit verheimlicht werden konnten. Rund 800 Gefangene mussten sich, abgemagert und krank, auf den Weg nach Aue machen, um dort mit dem Zug weitertransportiert zu werden. Ihr Weg führte sie durch die Gemeinden Hartenstein, Schlema, Schneeberg, Zschorlau und Eibenstock. Dort bestiegen die verbliebenen Häftlinge in Wolfsgrün einen Zug in das Außenlager Leitmeritz, wo letztendlich ungefähr 350 Häftlinge ankamen. Einige konnten auf dem Weg fliehen oder kamen bei Luftangriffen ums Leben.

83 kranke und gehunfähige Menschen wurden auf dem Sportplatz in Niederschlema hingerichtet, ihre Leichen wurden in einem nahe gelegenen Bergwerk, unter Mitwirkung der Bevölkerung Niederschlemas verscharrt.

Die Klasse 9 IGR erarbeitete bereits im vergangenen Schuljahr eine Projektskizze, wie Schüler und Bevölkerung rund um Mülsen auf das Thema aufmerksam gemacht werden könnten. Außerdem entwickelten sie ein Konzept, wie die Aufarbeitung modern gestaltet werden könne.

Ergebnis war die Idee, Räumlichkeiten der Fabrik via 3D-Modellierung zu scannen und durch einen Online-Rundgang begehbar zu machen. Diese Idee wird im kommenden Januar zusammen mit dem FAB-Mobil des Landes Sachsen in die Tat umgesetzt.

Wir bedanken uns bei den Mitarbeiterinnen des Projeks DenkMal! für den informativen Tag und die Betreuung des Projekts.

Johannes Brandt – Lehrer für GRW

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